Kein Grund zu Feiern: Im Euroraum herrscht seit drei Jahren Nullzinspolitik. Der Leitzins steht seit März 2016 bei null Prozent.
Es war März vor drei Jahren, als der EZB-Rat seinerzeit den Leitzins auf historisch niedrige null Prozent gesenkt hat. Und viele Marktteilnehmer haben sicherlich nicht damit gerechnet, dass der Leitzins eine so lange Periode bei null Prozent verharren wird.
Aber es hat sich nun der dritte Jahrestag der Nullzinspolitik zugetragen und auch wenn der Leitzins aktuell noch immer bei Null steht, so gibt es zahlreiche Ökonomen, die mit einem Zinsschritt noch in diesem Jahr rechnen.
Die Chance besteht also, dass die Nullzinspolitik nicht noch ein kompletten weiteres Jahr anhalten wird. Wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gegeben sind, dann könnte die EZB im letzten Quartal 2019 den Leitzins auf 0,25 Prozent erhöhen.
Vorausgesetzt natürlich, dass die Inflationsrate bis zum Jahresende noch etwas steigt bis zur Zielmarke von knapp unter zwei Prozent. Und der Eurokurs sollte nicht noch weiter aufwerten.
Warum ein starker Euro schlecht für die Inflationsrate ist
Ein starker Euro verbilligt die Importe. Es ist zwar schön, wenn man günstiger im Ausland einkaufen kann, jedoch hat dies wieder einen für die EZB unerwünschten Effekt. Als Folge sinkt die Inflationsrate, und dem versuchen die Währungshüter entgegenzuwirken. Würde die Inflationsrate im Euroraum weiter sinken, würde zwar die jährliche Teuerungsrate sinken. Aber gleichzeitig auch die Bereitschaft Investitionen zu tätigen. Verbraucher und Unternehmen würden geplante Investitionen aufschieben, die Konjunktur würde darunter leiden und ins Stocken geraten.